Das Box-Modell

Das Box-Modell im systemischen Coaching – Neue Perspektiven auf alte Muster

Im systemischen Coaching geht es häufig darum, Muster zu erkennen, innere Hürden zu hinterfragen und neue Handlungsräume zu eröffnen. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, das diesen Prozess unterstützt, ist das sogenannte Box-Modell. Es hilft dabei, die „Box“ – also die inneren Begrenzungen – sichtbar zu machen, in denen wir oft unbewusst denken, fühlen und handeln.

Was ist die „Box“?

Die „Box“ steht sinnbildlich für unsere gewohnten Denk- und Verhaltensmuster. Sie wird gebildet durch:

  • Erfahrungen und Erziehung

  • Glaubenssätze und Überzeugungen

  • gesellschaftliche Erwartungen und Rollenbilder

  • persönliche Ängste oder Schutzmechanismen

Innerhalb dieser Box bewegen wir uns sicher – aber oft auch eingeschränkt. Wir sehen nur bestimmte Lösungswege, bewerten Situationen automatisch und reagieren in gewohnten Mustern. Die Box gibt Orientierung, aber sie begrenzt auch unsere Entwicklung.

Die vier Elemente der Box

Das Modell unterscheidet vier zentrale Elemente, die unser Handeln innerhalb der Box prägen:

  1. Glaubenssätze: „Ich darf keine Fehler machen“, „Ich muss alles im Griff haben“ – solche inneren Sätze beeinflussen unser Verhalten maßgeblich.

  2. Gefühle: Angst, Schuld, Scham oder auch Stolz und Ehrgeiz – emotionale Zustände verstärken die Wirkung der Glaubenssätze.

  3. Verhalten: Aus den Gedanken und Gefühlen heraus entwickeln sich konkrete Handlungen oder Reaktionen – zum Beispiel Rückzug, Kontrolle oder Perfektionismus.

  4. Wirkung auf andere: Unsere Box wirkt nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf unser Umfeld. Andere Menschen reagieren auf unser Verhalten – und oft entsteht so ein Kreislauf aus gegenseitiger Verstärkung.

Raus aus der Box – rein in den Möglichkeitsraum

Der zentrale Gedanke im Coaching mit dem Box-Modell: Die Box ist nicht die Wahrheit – sie ist ein Muster. Und Muster können wir erkennen, hinterfragen und verändern.

Im Coachingprozess unterstütze ich Klient:innen dabei, die Begrenzungen ihrer Box zu erkennen und bewusst neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln:

  • Welche Glaubenssätze halten dich (noch) in der Box?

  • Welche Situationen bringen dich immer wieder in dieselben Reaktionsmuster?

  • Wie würde dein Handeln außerhalb der Box aussehen?

Durch diese Reflexion entsteht ein „Möglichkeitsraum“ – ein mentaler Raum jenseits der gewohnten Muster. Hier werden neue Sichtweisen, Entscheidungen und Verhaltensweisen möglich.

Fazit: Mehr Freiheit durch Bewusstsein

Das Box-Modell ist kein Dogma, sondern ein Spiegel. Es zeigt uns, wo wir uns selbst begrenzen – und lädt dazu ein, diese Begrenzungen neugierig und mitfühlend zu hinterfragen. Für viele Coachees ist es ein befreiender Moment, wenn sie erkennen: „Ich bin nicht meine Box. Ich kann anders.“

Wenn du dich selbst in bestimmten Mustern gefangen fühlst oder neue Wege gehen möchtest, begleite ich dich gerne dabei, deine Box zu erkunden – und den Raum dahinter zu entdecken.

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